Veröffentlicht am Nokia hat lange Zeit vergeblich einen Käufer für die Netzwerksparte gesucht, die gemeinsam mit Siemens in einem Joint-Venture betrieben wird. Jetzt überraschte das Unternehmen mit einer spektakulären Rolle rückwärts, denn stattdessen kaufen die Finnen nun den Anteil von Siemens. An der Börse war die erste Reaktion positiv, doch dann mischte sich doch Skepsis in die Stimmung.
Lange Zeit galt Nokia Siemens Networks (NSN) als ein weiteres Sorgenkind im Konzern, das chronisch defizitär arbeitet. Aus diesem Tal hat sich das Joint-Venture in den letzten Quartalen herausgearbeitet. Das reicht Siemens offenbar als Langfristperspektive nicht aus - Nokia aber schon.
Das Management sieht LTE, den neusten Standard für mobiles Internet, als aussichtsreichen Zukunftsmarkt und NSN trotz der starken asiatischen Konkurrenz gut positioniert, um zu bestehen.
Daher erfolgte nun der Kurswechsel, der mit einem moderaten Kaufpreis von 1,7 Mrd. Euro - davon 1,2 Mrd. Euro in Cash und 0,5 Mrd. Euro als Übernahme eines Kredits - erleichtert wurde. Denn der Unternehmensbewertung von 3,4 Mrd. Euro steht immerhin ein Umsatz von 13,8 Mrd. Euro gegenüber.
Ob das wirklich ein Schnäppchen war, wird sich erst in den kommenden Quartalen zeigen. Auf jeden Fall bleibt Nokia aktuell in der Offensive, was sowohl die Chancen, als auch das Risiko der Aktie erhöht. Gestern ist das Papier im Handelsverlauf daran gescheitert, den markanten Widerstand bei 3,00 Euro zu knacken. Das könnte nun eine kleine Konsolidierung einleiten, bevor der nächste Angriff auf die Marke gestartet wird. Der Aufwärtstrend wirkt aber unverändert intakt.
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